Vor Jahren, als das Familienstellen sich seinen Platz in der therapeutischen Arbeit mit Menschen eroberte, machte – gefühlt – jeder zweite eine Familienaufstellung. Ich konnte mich dafür nicht begeistern, da ich annahm, ich habe kein Thema, das zu klären wäre.
Dann sagte eines Tages eine gute Freundin zu mir: „Marion, ich kenne keine Frau, die so kreativ ist wie du und die es so wunderbar versteht, sich selbst zu behindern“!
WOW, ja, das stimmte – jetzt hatte ich ein Thema – was ist es, das mich in meiner Kreativität behindert? Ich suchte mir eine Familienaufstellerin und wir legten los. Was sich dann herausstellte, verwunderte mich damals sehr.
Mein Vater war sehr kreativ. Er malte, sang, schrieb, spielte Gitarre – er steckte so voller Gaben und Kreativität. Er wurde 1933 geboren, hatte als Kind die Kriegszeit miterlebt. Aus diesem Erlebten entstand tief in ihm der Wunsch; „Wenn ich groß bin, werde ich alles für den Frieden tun“.
Dieses; ALLES für den Frieden tun, sah er – als Soldat, dann als Offizier – mit der Waffe in der Hand, dem Frieden zu dienen. Dafür schnitt er sich von seiner Kreativität ab und auch seinen Erfolg.
Aus Liebe zu ihm, schnitt ich meine auch ab. „Weil du nicht deine Kreativität leben konntest, will ich es auch nicht tun – und natürlich will ich dadurch auch keinen Erfolg“. Das machen Kinder sehr oft aus Liebe – sie leiden für die Eltern, sie sagen sich: “Wenn du nicht, dann ich auch nicht“.
Nachdem das sichtbar gemacht wurde – denn es läuft ja auf der unbewussten Ebene ab, konnte es geklärt werden. Kurz darauf wurde mein Buch veröffentlich, dass schon 2 Jahre in der „Schublade“ lag.
Seitdem hat mich diese Methode fasziniert und nicht mehr losgelassen. Ich habe eine Ausbildung in Familienaufstellung gemacht (so nennt sich das 😊) und arbeite erfolgreich damit.